Prävention
Verhaltenskodex
Im Rahmen der Fortbildung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule im Schuljahr 2019/20 wurde ein Verhaltenskodex erarbeitet, in verschiedenen Gremien (Stufenkonferenzen, Vertretung der Schülerinnen und Schüler, Elternvertretung, Therapie und Pflege) vorgestellt, diskutiert und gemeinsam überarbeitet.
Durch einen Verhaltenskodex werden schulinterne Absprachen und Verhaltensvorschriften dargestellt und öffentlich ein Standpunkt gegen Gewalt eingenommen. Eltern, die Vertretung der Schülerinnen und Schüler, Therapie und Pflege sowie die Lehrerinnen und Lehrer wurden in die Erarbeitung des Verhaltenskodex miteinbezogen.
Schulsozialarbeit
Vorgesehen ist eine Projektwoche zur Selbstbehauptung mit Schülerinnen und Schülern der Unter-, Mittel- und Abschlussstufe. Dabei werden die Inhalte in Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern altersentsprechend und genderspezifisch angepasst. Schwerpunkt dieser Arbeit ist die Vermittlung der eigenen Grenzen und Möglichkeiten, diese zu wahren bzw. sich bei Grenzüberschreitungen Unterstützung zu holen.
Die Schulsozialarbeit führt schrittweise die Haltung und die Methoden der „Neuen Autorität“ in das Schulleben und die Elternarbeit ein. Ziel ist es, das bestehende Klima gegenseitiger Wertschätzung noch weiter zu stärken. Klassisch autoritäre Verhaltensweisen wie Tabuisierung, Kontrolle und Eskalationen in Beziehungen sollen möglichst abgebaut werden. Beratungen sowohl des Schulpersonals, der Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern finden unter diesen Gesichtspunkten statt.
Den Schülerinnen und Schülern wird das Thema Cyber-Mobbing und -Grooming sowohl in Einzelgesprächen als auch in Projekten nahegebracht, um ein Bewusstsein dafür schaffen zu können. Eltern werden zum Umgang mit digitalen Medien sowohl bei Bedarf als auch initiativ beraten und informiert.
Schulische Angebote
Die Schule verfügt über eine verbindliche Themensammlung (Curriculum), die im Digitalen Schulhandbuch eingesehen werden kann. Zwei der vier Bildungsbereiche (BB) beschäftigen sich mit Themen, die der Prävention dienen: „Identität und Selbstbild“ (BB 1) sowie „Umgang mit anderen“ (BB 2). Pro Stufe ist in diesen Bereichen mindestens ein Thema zu finden, das der Prävention zuzuordnen ist.
Hier ein Beispiel der Unterstufe:
- BB 1: „Das bin ich“, „Mein Körper“, „Junge und Mädchen“
- BB 2: „Meine Freunde (Gefühle)“.
Geplant ist eine regelmäßige Fortbildung für Schülerinnen und Schüler zum Thema Selbstverteidigung. Zudem wird überlegt, eine jährlich stattfindende Projektwoche für die gesamte Schule zu den Themen „Gefühle, Prävention, Kinder- und Jugendschutz“ stattfinden zu lassen. Theaterstücke wie „Mein Körper gehört mir“ werden in unregelmäßigen Abständen für die Schülerinnen und Schüler angeboten. Die Schulbibliothek verfügt über Kinderbücher und Lehrmaterial, um das Thema Kinder- und Jugendschutz unterrichtlich einzubinden.
Fachzeitschriften sowie Fachliteratur sind für die Lehrenden zugänglich und ausleihbar. In-
nerhalb der Klassen wird regelmäßig im Unterricht das Thema „Nein sagen“ aufgegriffen.
Fortbildungen
In der Schule am Marsbruch werden durch Fortbildungen einzelne Lehrpersonen sowie durch gemeinsame schulinterne Lehrerinnenfortbildungen das gesamte Kollegium hinsichtlich des Themas „Schutzkonzept/Gewalt“ geschult und sensibilisiert.
Seit dem Frühjahr 2018 besteht der Arbeitskreis „Kinder- und Jugendschutz“ mit Kolleginnen der verschiedenen Stufen, darunter die Ansprechpartnerin für Gleichstellungsfragen sowie dem Schulsozialarbeiter.
Im Schuljahr 2018/19 bildeten sich zwei Kolleginnen dieser Gruppe in einer umfangreichen Fortbildung der AJS NRW (Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW e.V.) zum Thema „Prävention von sexuellen Übergriffen in Institutionen“ fort. Darüber hinaus bildeten sich drei Kolleginnen zum Thema „Entwicklung eines Schutzkonzeptes“ fort. Daraus resultierend wurde dieses umfangreiche Konzept erstellt, dessen oberstes Ziel die Kultur der
Grenzachtung ist.
Im Schuljahr 2019/20 wurde eine Fortbildung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule zum Thema „Kinderschutz“ durchgeführt. Auch weiterhin soll das Thema „Kinder- und Jugendschutz“ innerhalb der Stufen- sowie der Gesamtkonferenz thematisiert werden.
Die Schulsozialarbeit hat sich ebenfalls bei der Schulpsychologischen Beratungsstelle themenspezifisch fortgebildet. Durch die Netzwerkarbeit bei der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) Landesstelle NRW, resultierend aus der Fortbildung, besteht ein regelmäßiger Austausch und es werden Fortbildungsangebote wahrgenommen.
Personalverantwortung
Verantwortungsbereich der Schulleitung
Das Schutzkonzept und der Verhaltenskodex werden von der Schulleitung aktiv in alle Funktionsbereiche hereingetragen: Das Schutzkonzept und der Verhaltenskodex werden allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schule über marsbruch.net zugänglich gemacht.
Neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden diese in Einstellungsgesprächen erläutert.
Der Verhaltenskodex wird in Bewerbungsverfahren und Einstellungsgesprächen exemplarisch thematisiert. Er hängt am Verwaltungsbrett aus.
In allen Informationsveranstaltungen (Eltern, Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr, Team des Fahrdienstes, Kooperationspartnerinnen) wird das Schutzkonzept angesprochen und der Verhaltenskodex in betreffenden Bereichen thematisiert. Kritisch-konstruktive Begleitung und Hinweise auf die Vereinbarungen im Verhaltenskodex gehören zum Aufgabenbereich der Leitung, auch als disziplinarische Hinweise im Sinne einzufordernder Verhaltensweisen. Die Schulleitung ist mit dem AK Kinder- und Jugendschutz in ständigem Austausch
bei der Implementation und Evaluation der Praxis.
Verantwortungsbereich der Lehrkräfte
Die Lehrkräfte setzen den Verhaltenskodex und die Vereinbarungen im Schutzkonzept in ihren Handlungsbereichen auf der Ebene der Schülerinnen und Schüler und auf der Ebene des pädagogischen Personals um. Neben den Pädagoginnen und Pädagogen gehören zum Handlungsbereich auch die in der Klasse bzw. Lerngruppe tätigen Assistenzkräfte externer Dienste (Schulbegleitungen, ambulante Pflegekräfte, Praktikantinnen und Praktikan-
ten). Die pädagogischen Teams thematisieren Beobachtungen Fragestellungen in ihren Teamgesprächen und ziehen ggfs. Mitglieder des AK Kinder- und Jugendschutz zur Beratung hinzu. Sie arbeiten im Schulalltag kritisch-konstruktiv zusammen, d.h. Nicht-Einhaltung des Verhaltenskodex wird bei allen Beteiligten angesprochen mit dem Ziel einer Veränderung im Sinne des Verhaltenskodex`.